AUSSCHREIBUNGEN IN ZEITEN DER BAUKRISE: CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN
von DTAD Redaktionsteam am
Gestiegene Materialpreise, unsichere Lieferketten und hohe Zinsen setzen die Baubranche unter Druck. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Aufträge wirtschaftlich zu kalkulieren. Gleichzeitig rücken öffentliche Ausschreibungen stärker in den Fokus, da sie für viele Betriebe eine stabile Auftragslage gewährleisten. Wie wirken sich aktuelle Entwicklungen in der Baubranche auf den Ausschreibungsmarkt aus?
- Das müssen Sie zu Ausschreibungen in Zeiten der Baukrise wissen
Preissteigerungen und Materialengpässe belasten die Bauwirtschaft. Erfahren Sie in unserem aktuellen DTAD Magazin Beitrag, welche Auswirkungen die Baukrise auf Ausschreibungen hat und wie Unternehmen mit einer klaren Strategie die momentanen Herausforderungen bewältigen können.
BAUKRISE: WELCHE HERAUSFORDERUNGEN GIBT ES?
Anhaltende Kostenexplosion
Seit Beginn der Corona-Pandemie und verstärkt durch geopolitische Krisen haben sich die Preise für viele Baustoffe stark erhöht. Stahl, Holz, Beton und Dämmmaterialien sind nicht nur teurer geworden, sondern auch schwerer verfügbar. Unternehmen stehen dadurch vor einem Dilemma: Entweder sie kalkulieren mit hohen Preisaufschlägen und riskieren dabei, im Wettbewerb unterboten zu werden – oder sie geben Angebote ab, bei denen die Gefahr besteht, dass das Projekt am Ende nicht kostendeckend umgesetzt werden kann.
Wer die Preisentwicklung im Bauwesen verfolgen möchte, kann diverse Indikatoren betrachten – einer ist der sogenannte Baupreisindex. Im DTAD Magazin erfahren Sie mehr zur Berechnung des Baupreisindexes und die Bedeutung in der Praxis.
Unsicherheit in der Kalkulation
Durch diese Rahmenbedingungen wird die Kalkulation von Angeboten zu einem Balanceakt. Viele Bieter müssen mittlerweile Preisgleitklauseln in ihre Verträge aufnehmen oder flexible Absprachen mit den Auftraggebern treffen. Für öffentliche Ausschreibungen gilt das nur eingeschränkt, da sie strengen Vorgaben hinsichtlich der Preisstruktur unterliegen. Dadurch sind Unternehmen gezwungen, größere Risikopuffer anzusetzen, was wiederum ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen kann.
Zunehmende Bedeutung qualitativer Kriterien
Bei den Vergabestellen ist ein wachsendes Verständnis für die Situation der Bieter zu beobachten. Zwar ist der Preisdruck nach wie vor hoch, jedoch rücken zunehmend auch qualitative Kriterien in den Vordergrund. Dabei gewinnen Aspekte wie Nachhaltigkeit und Projekterfahrung an Bedeutung. Unternehmen, die in diesen Bereichen bereits Stärken haben oder diese ausbauen, können sich im Zweifel besser vom Wettbewerb abheben.
Nachhaltige Beschaffung gehört neben künstlicher Intelligenz und Digitalisierung zu aktuellen Trends im Beschaffungswesen. In unserem Beitrag im DTAD Magazin stellen wir Ihnen alle Trends im Detail vor.
WIE WIRKT SICH DIE BAUKRISE AUF ÖFFENTLICHE AUSSCHREIBUNGEN AUS?
Hohe Relevanz von öffentlichen Aufträgen
In Krisenzeiten können öffentliche Auftraggeber Verlässlichkeit bieten. Während private Investoren Projekte zurückstellen oder Finanzierungen scheitern, sichern Bund, Länder und Kommunen ihre Infrastrukturmaßnahmen weiterhin ab. Straßenbau, Schul- und Wohnungsbau sowie Energieprojekte stehen langfristig auf dem Plan. Für viele Betriebe sind Ausschreibungen daher ein wichtiger Baustein, um ihre Auslastung zu sichern.
Verändertes Vergabeverhalten
Die Baukrise hat auch Auswirkungen auf das Vergabeverhalten. Projekte werden genauer geprüft, Budgets vorsichtiger freigegeben und Zeitpläne häufiger angepasst. Das bedeutet: Ausschreibungen erscheinen möglicherweise nicht mehr in der bisherigen Frequenz, sie bleiben aber eine sichere Umsatzquelle. Wer rechtzeitig von passenden Bekanntmachungen erfährt und reagiert, kann sich auch in Zeiten der Baukrise neue Aufträge sichern.
Stärkerer Wettbewerb
Der Wettbewerb um öffentliche Ausschreibungen ist intensiver geworden, weil mehr Unternehmen versuchen, sich über öffentliche Aufträge abzusichern. Das führt zu einer erhöhten Zahl an Bietern pro Verfahren und somit zu einem noch schärferen Konkurrenzdruck. Umso wichtiger ist es deshalb, Ausschreibungen frühzeitig zu identifizieren und die eigenen Stärken klar zu positionieren.
WELCHE MAßNAHMEN KÖNNEN BIETER IN DER BAUKRISE ERGREIFEN?
Frühzeitige Marktbeobachtung
Unternehmen sollten kontinuierlich Markttrends, politische Entwicklungen und den Wettbewerb im Blick behalten. Wer über aktuelle Förderprogramme, Infrastrukturmaßnahmen oder geplante Bauvorhaben informiert ist, kann rechtzeitig strategische Entscheidungen treffen. Moderne Ausschreibungsplattformen wie die DTAD Plattform können Sie bei der Marktbeobachtung, dem Kontakt zu Auftraggebern und dem gezielten Vorbereiten von Projekten unterstützen.
Effiziente Ressourcenplanung
Eine präzise Planung von Personal- und Materialressourcen ist essenziell. Wichtig ist zum Beispiel, Pufferzeiten für mögliche Lieferverzögerungen einzuplanen und alternative Bezugsquellen aufzubauen. Unternehmen, die Kontakt zu unterschiedlichen Materiallieferanten haben, sind flexibler und können kurzfristige Engpässe besser ausgleichen. Auch der Einsatz digitaler Tools im Projektmanagement hilft dabei, Ressourcen transparent zu steuern und frühzeitig auf Abweichungen zu reagieren.
Fokus auf Mehrwert unabhängig vom Preis
Der Preis ist nicht das einzige Kriterium, das bei der Entscheidung für einen Bieter im Rahmen der Auftragsvergabe entscheidend ist. Auftraggeber achten zunehmend auf Nachhaltigkeit, Qualität und Innovationskraft. Unternehmen können hier punkten, indem sie beispielsweise nachhaltige Baustoffe einsetzen, energieeffiziente Verfahren nutzen oder digitale Methoden wie Building Information Modeling (BIM) integrieren.
Partnerschaften und Business-Netzwerk
Netzwerken im Baugewerbe bietet gleich mehrere Vorteile: Auf lange Sicht können Partnerschaften oder Kooperationen mit anderen Unternehmen entstehen, die Ihre Chancen bei Ausschreibungen erhöhen. Denn durch Arbeitsgemeinschaften können größere Projekte gestemmt, Risiken geteilt und verschiedene Kompetenzen gebündelt werden. Insbesondere bei komplexen Bauvorhaben erwarten Auftraggeber oft interdisziplinäre Lösungen. Auf der anderen Seite kann ein starkes Business-Netzwerk auch Ihre Sichtbarkeit erhöhen und zu neuen Kunden führen. Gerade persönliche Empfehlungen genießen ein hohes Maß an Vertrauen und sind in der Baubranche, neben einer starken Präsenz auf Messen und in den sozialen Medien, essenziell für die Auftragsgenerierung.
Weiterbildung und Spezialisierung
Die Baukrise erfordert von Unternehmen in der Baubranche neue Kompetenzen. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter gezielt weiterbilden, etwa in den Bereichen Nachhaltigkeit oder digitale Bauprozesse, sind langfristig besser aufgestellt. Eine klare Spezialisierung auf Nischenbereiche, beispielsweise energieeffiziente Sanierungen oder Infrastrukturprojekte, kann helfen, sich vom Wettbewerb abzuheben.
FAZIT: MIT STRATEGIE DURCH DIE BAUKRISE
Die Baukrise stellt mit hohen Kosten und Lieferengpässen Unternehmen vor große Herausforderungen. Öffentliche Ausschreibungen bleiben dabei eine verlässliche Möglichkeit, Aufträge zu sichern und die eigene Auslastung stabil zu halten. Entscheidend ist, dass Sie frühzeitig reagieren, strategisch planen und Ihre Stärken gezielt in den Vergabeverfahren ausspielen.
DIE DTAD PLATTFORM: AN ÖFFENTLICHEN AUSSCHREIBUNGEN TEILNEHMEN
Die Baukrise mit steigenden Baukosten und unsicheren Lieferketten stellt Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Der Wettbewerb um öffentliche Ausschreibungen intensiviert sich, da diese zum Stabilitätsanker für viele Unternehmen werden. Gerade deshalb ist es entscheidend, als Bieter passende Ausschreibungen frühzeitig zu identifizieren und zu nutzen.
Unser Tipp: Die DTAD Plattform unterstützt Bieter, passende Ausschreibungen effizient zu finden und neue Aufträge zu sichern. Auf der Plattform werden öffentliche Ausschreibungen angezeigt. Derzeit sind dort über 450.000 Ausschreibungen sowie über 40.000 Vergabestellen mit aktuellen Kontaktdaten zu finden.
Die gut strukturierten Auftragsinformationen werden dabei ergänzt um wertvolle Akquise-Prognosen, Marktanalysen und zahlreiche weitere nützliche Funktionen. So behalten Unternehmen auch in Zeiten der Baukrise den Überblick und sichern sich nachhaltig Wettbewerbsvorteile.